Conny und Matthias um die Welt

Nee, nicht Sansibar

Die klassische Route nach einer Safari in Tansania lautet: an den Strand nach Sansibar. Oder für die Sportlichen: Kilimandscharo besteigen – Safari – Sansibar. Wir lesen nach und entscheiden uns für die Nachbarinsel Mafia. Diese Insel soll nicht die Traumstrände wie Sansibar haben, ist aber genau deswegen noch nicht mit Bettenburgen bebaut. Und es gibt Walhaie. 🙂 Vor allem wollen wir aber auch ein bisschen mehr vom echten Tansania kennenlernen.

Wir mieten ein Bungalow mit Meerblick in Kilindoni. Wer deutlich mehr Geld hat, zieht in das Meeresschutzgebiet in eine Lodge für 300 Dollar oder auf eine Privatinsel für 2000 Dollar pro Nacht. Wir sind froh mit unserer Unterkunft, jeden Morgen gibt es Mangosaft, Ei und Pancakes. Abends Fisch und Meeresfrüchte. Die Unterkunft gehört Einheimischen, der Strom kommt aus dem Solarpaneel, und es ist schön imperfekt.

Am Ende unserer Weltreise haben wir keine Lust mehr ständig umzuziehen. Wir wollen die letzten neun Tage genießen, lokales Leben sehen, abhängen. Und genau das tun wir auch. Wir gehen Schnorcheln, fahren über 100 km mit dem Tuktuk ans Ende der Insel, gehen baden an einem Traumstrand ohne andere Touristen, sehen Dörfer, in denen kein Weißer je gelebt hat, winken den rufenden Kindern vom Tuktuk zu. Neben unseren Bungalows gibt es eine Lobsterfarm, und ich lasse mir die Zucht erklären und darf die Babylobster von 2 cm Größe sehen. Wir spazieren am Strand, beobachten die einheimischen Frauen beim Sortieren und Trocknen der Fische, geben unsere Reste der Reiseapotheke im örtlichen Krankenhaus ab. Und nette andere „mzungus“, wie die Weißen hier genannt werden, haben wir auch noch zum Quatschen. Eine Belgierin, die schon 12 Jahre auf Sansibar gelebt hat und nun vor dem Pauschaltourismus, den Golfplätzen und Casinos flieht, und einen Österreicher, der mit Ärzte ohne Grenzen als Logistiker in verschiedenen Ländern war und demnächst eine Vespa-Safari auf Sansibar anbieten will. Genügend Gesprächsstoff bietet sich und die Tage rasen nur so dahin… Und als Nächstes steht an: Abreise nach Deutschland.

Mafia Island war für uns genau der richtige Ort vor der Heimkehr. Sonne tanken, Meeresfrüchte, Mango, Maracuja und Kokosnuss täglich. Aber jetzt freuen wir uns auf die beleuchtete Dresdner Neustadt, auf Weihnachten, Sauerteigbrot, richtig guten Käse, nicht mehr umziehen, ein eigenes Bett, mal andere Klamotten, und auf euch.

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