Conny und Matthias um die Welt

Bald zu Hause

Wann kommt ihr denn nun endlich zurück?

M+C: lachen Am 17.12. landen wir in Frankfurt. Allen geplanten Hochzeiten 2019 können wir also beiwohnen.

Euer Untermieter ist Ende August ausgezogen. Was habt ihr seitdem mit eurer Wohnung gemacht?

M+C: Wir haben die Wohnung bei Airbnb reingestellt. Vor Ort hat eine Freundin und eine Woche auch mal Connys Mutter Check-in und Kommunikation, Wäsche waschen und das Putzen übernommen. Im September und Oktober war unsere Wohnung komplett ausgebucht, unsere Miete fast gedeckt. Und die Dezembertage gleichen den November jetzt aus.

Und wohin wollt ihr als Nächstes?

M+C: Nach Kolumbien? Wir werden in Sao Paulo Freunde besuchen. Von da aus geht es eine Nacht nach Paris.

Welches Land wird euer letztes sein bevor ihr wieder in Deutschland landet?

M: Ein Land in Afrika, mehr verraten wir noch nicht.

C: Ich hoffe, mir einen kleinen Traum dort zu erfüllen: Walhaie sehen.

Dann habt ihr also insgesamt 13 Länder betreten von Ost nach Ost. Hättet ihr zu Beginn mit mehr gerechnet?

M: Nein. Wir haben uns schon vorgenommen, uns Zeit zu nehmen für jedes Land. Dann schafft man halt nicht so viele.

C: Ja. Bereist haben wir dann am Schluss ja nur zehn. Das find ich krass wenig für eine Weltreise, irgendwie. Aber wir waren knapp zwei Monate in Indonesien, zwei Monate in Bolivien, klar. Da bleibt nicht mehr so viel Zeit übrig.

Habt ihr euch eigentlich für jedes Land einen Reiseführer gekauft?

M: Dreist gestohlen bis auf den Iran. grinst

Mal abgesehen von Connys Sprunggelenksfraktur, ward ihr nochmal krank in Lateinamerika?

M+C: Ja, Conny hatte nochmal eine langwierige Lebensmittelvergiftung in Peru, Matthias kurzzeitige Magen-Darm-Probleme in Kolumbien.

Was habt ihr eigentlich mit den Orthesen und Krücken gemacht?

M+C: Die bolivianische Orthese haben wir in der Sprachschule in Bolivien gelassen, damit sie dort in eines der Projekte weitergegeben werden kann. Die US-amerikanische Orthese haben wir in Peru in einem öffentlichen Krankenhaus dem Dienst habenden Unfallchirurgen gegeben. Die Krücken haben wir in einem öffentlichen Gesundheitszentrum in Kolumbien verschenkt.

Gab es einen oder mehrere Zeitpunkte in den letzten Monaten, wo ihr nicht mehr weiterreisen wolltet?

C: Ja, in Peru, in Cusco. Da wollte ich nicht mehr. Der Fuß war zu dem Zeitpunkt schon sieben Wochen am weh tun plus eine nicht enden wollende wochenlange Diarrhoe. Mit Krücken, Treppen steigend zum Klo rennen, da hatt ich wirklich keinen Bock mehr.

M: Es gab einige schwierige Momente, aber ich hab nie das Gefühl gehabt, ich müsste jetzt nach Hause.

Welche drei Dinge im Rucksack hättest du nicht missen wollen auf der Reise bisher?

M: Den Schlafsack, ganz klar, das Notebook und das Sea Band gegen Reiseübelkeit.

C: Meinen Daunenschlafsack, meinen kindle, meine Alpinstiefel.

Seid ihr von irgendwas enttäuscht, dass es nicht viele Monate gehalten hat?

C: Meine Joggingschuh. Hallo? Die waren nicht so super günstig und am Ende gehen sie nach zwei Jahren kaputt und kriegen Löcher wie Socken. So’n Schrott.

M: Als mein Handy das erste Mal ins Klo gefallen ist, war ich enttäuscht. Aber mittlerweile hab ich mich an mein halbkaputtes Telefon gewöhnt. Und Spaß hat die Reparatur auch gemacht. lacht

Hattet ihr euch vor der Reise Ziele gesteckt, und wenn ja, habt ihr sie erreicht?

M: Reisen und Erfahrungen sammeln, das hat geklappt. Die anderen Ziele waren Spanisch lernen und Fachbücher lesen. Das hat nur zum Teil geklappt.

C: Ich hatte mir keine festen Ziele gesteckt. Fand ich Quatsch. Wer weiß, ob das klappt, was ich mir zu Hause so vornehme? Dass mein Spanisch deutlich besser werden würde, hatte ich nicht geplant. Darüber freu ich mich jetzt.

Und wie fühlt es sich an, dass es bald wieder nach Hause geht?

M: Es ist wie vor der Abreise. Damals hab ich mich gefragt, wie die Reise wird. Jetzt frag ich mich, wie das Leben weitergeht. Es kommt ja jetzt ein neuer Abschnitt. Es fühlt sich ein bisschen wie ein normaler Urlaub aus dem Job raus an. Wir haben eine Deadline, können nicht mehr so lange bleiben wie wir wollen. Aber es ist trotzdem noch schön.

C: Bei mir schwankts. Mal freu ich mich drauf, mal hab ich gar keine Lust wiederzukommen. Das freie Reisen, wo man so lange bleiben kann an einem Ort, wie man will, ist jetzt vorbei. Das ist schade, das war ein extrem tolles Gefühl. Auf der anderen Seite kann ich auch nicht mehr so viel aufnehmen. Wir haben so viel Schönes gesehen, aber das Gehirn ist ein bisschen überflutet.

Worauf freut ihr euch zu Hause?

M: Auf den Zahnarzt. Haha. Auf deutsches Brot mit Butter und Käse. Auf die Weihnachtszeit, auf Weihnachtsstimmung. Und natürlich alle Freunde und Familie wiedertreffen. Das ist ja klar.

C: Auf die Frau vom Arbeitsamt. Natürlich auf die Freunde und Familie. Und aufs Klettern.

Noch einen weisen Spruch für die Leserschaft?

M: „Du wirst nicht bestraft für deine Wut, du wirst bestraft durch deine Wut.“ Das hat Buddha gesagt.

C: „Never try, never know.“ Das haben sie immer in Indonesien gesagt. 🙂

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