Auf unserem Weg weiter nach Süden machen wir in der Stadt Kerman halt. Die meisten Iran-Touristen überspringen dieses Ziel, für uns aber ist insbesondere die Nähe zu einer der heißesten Wüsten der Welt zu verlockend, als dass wir einfach weiter ziehen könnten. Auf das Angebot eines Führers uns in die Wüste zu bringen und in einer Oase zu übernachten, gehen wir gerne ein – ohne jedoch auf das Wetter zu schauen. Beinahe durchkreuzt Schneefall unsere Pläne, zum Glück jedoch bleibt die Bergstraße, die in die Wüste führt, auch mit Sommerreifen passierbar. Die Wüste Lut ist bekannt für seine Gesteinsformationen und seit 2016 auf der UNESCO-Welterbe-Liste. Natürlich sind Sonnenuntergang und -aufgang ein Muss, Ersteres erreichen wir mit der für uns typischen kleinen Verspätung.
Wir übernachten in einer von Einheimischen betriebenen „Eco-Lodge“. Unser Führer schimpft, dass wenn man sich Eco-Lodge in einer Oase nennt, man keine Betten oder Klimaanlage haben sollte. Wir hätten in der Tat auch auf dem Fußboden geschlafen. Ein bisschen Abenteuer ist für mich dann doch vorhanden, denn eine westliche Toilette gibt es hier natürlich nicht – zum ersten Mal auf unserer Reise im Iran. Erleichtert stelle ich fest, dass diese Art von Toilette auch ziemlich gut funktioniert und sogar deutlich weniger vom knappen Wasser verbraucht.
Stichwort Wasser. Auch die Oasen in der Wüsten verfügen über das Qanat-System zur Wasserversorgung. Ein hier 35 km langer unterirdischer Tunnel bringt Trinkwasser aus den Bergen in die Oase, schon seit Jahrtausenden. In Yazd hatten wir schon viel darüber gelesen, jetzt können wir die Qanats erstmals in Aktion sehen und staunen erneut über die Genialität der Erfinder dieses Systems.
Zurück in Kerman bemerken wir, dass die Menschen hier etwas zurückhaltender sind als zuvor. Verwundert stellen wir fest, dass unsere Taxifahrer wiederholt das Geld für die Fahrt nicht annehmen wollen. Erst nach mehrmaligem Drängen willigen sie schließlich ein, den vereinbarten Preis dann doch anzunehmen. Unser Führer klärt uns schließlich auf. Das Ganze ist Teil der iranischen Höflichkeit, genannt Ta’rof. Demnach müsste er sich eigentlich als Fahrer bei uns entschuldigen, dass er uns seinen Rücken zuwendet. Die passende Antwort lautet: Blumen haben gar keinen Rücken.
Claudia
Februar 14, 2018 — 7:44 am
Hallo ihr Beiden, toll euer Blog ! Super schöne Fotos und amüsante Berichte. Ich freue mich jedes mal wenn es was neues von euch gibt. Wünsche euch weiterhin eine großartige Zeit…Liebe Grüße aus Brandenburg von Claudia
Conny
Februar 20, 2018 — 6:12 am
Liebe Claudia,
Wir freuen uns, wenn es Leute gibt, die von zu Hause mit uns auf Reisen gehen.
Liebe Grüße aus Shiraz und bis bald
Lars the Grand
Februar 16, 2018 — 5:52 pm
Oh ihr Beneidenswerten! Herrliche Bilder!
Conny
Februar 20, 2018 — 6:18 am
Lieber Lars,
Wenn wir zurück sind, dann gibt es eine Reise der Kassel Bande nach Ostdeutschland. Das ist zwar nicht Kopftuch und Alkoholverbot, aber dementsprechend auch sehr schön. Deal?
Gabi
Februar 18, 2018 — 11:45 am
Ja, wirklich herrliche Bilder. Und Conny könnte sich nach ihrer Rückkehr überlegen, ein Buch zu schreiben. die Kommentare sind so witzig und amüsant und trotzdem informativ geschrieben. Liebe Grüße
Conny
Februar 20, 2018 — 6:15 am
Liebe Gabi,
Wenn es ein Buch geben sollte, müssten Matthias und ich das gemeinsam schreiben. Die posts schreiben wir abwechselnd. 🙂 Aber wir freuen uns, dass euch der Blog gut gefällt.
Und grüßen lieb nach Berlin
Gabi und Frank
Februar 19, 2018 — 10:03 am
Hi Conny und Matthias,
eure Erlebnisse müssen toll sein. Und das ist wohl erst der Anfang der Weltreise. Bleibt gesund und hellwach. Die Welt kann so schön sein. Auf dem einen Foto ganz oben könnte man zwar meinen, ihr seid auf dem Mars- ist wohl doch die Erde. Wir freuen uns auf weitere Erlebnisse von euch.
Liebe Grüße aus Berlin von Gabis Frank
Conny
Februar 20, 2018 — 6:21 am
Liebe Gabi, lieber Frank,
Die Mars mountains hätte es hier auch zum Angucken gegeben. Aber das haben wir dann nicht mehr mitgenommen. Vielleicht beim nächsten Mal 🙂